Montag, 12. Oktober 2020

Interview mit Sandra Bell

1) Beschreibe dich bitte mit drei Worten?

 kreativ, Perfektionist, gutmütig 

 
2) Wie bist du zu dem gekommen,was du heute machst? 

 Ich habe mit 3 Jahren begonnen, Ballettunterricht zu nehmen und dann mit 5 Jahren mein erstes Musical gesehen. Da war ich sofort ganz hin und weg und diese Liebe zum Musiktheater hat bis heute nicht nachgelassen. Während des Abiturjahres war mir ganz klar, dass ich die Aufnahmeprüfungen für das Musical Studium machen wollte und ich habe dann auch tatsächlich in Wien und London mein Studium absolvieren dürfen und habe das große Glück, seitdem auf den Brettern, die die Welt bedeuten, stehen zu dürfen. 2018 habe ich dann mein erstes Musical produziert, die Österreich Premiere von "Murder Ballad". Das war auch so ein Stück, in das ich mich sofort verliebt habe und das ich unbedingt einmal spielen wollte und wenn niemand in deinem Land das Stück spielt, musst du es eben selber machen. Dass wir es von dieser spontanen Idee wirklich bis zu einer erfolgreichen österreichischen Erstaufführung geschafft haben, macht mich wahnsinnig stolz. Bei der Premiere von Murder Ballad waren damals die Gründungsmitglieder des Vereins "Speakup Productions" im Publikum, die dann ein Jahr später auf mich zugekommen sind und gefragt haben, ob ich mein Regiedebüt mit "Das Orangenmädchen" geben möchte. So führt manchmal eines zum andern in unserer Branche. 

 3) Auf was bist du besonders stolz?

 Generell bin ich besonders stolz, dass ich in meinem Traumberuf arbeiten darf und das tun darf, was ich liebe und damit anderen Freude bereiten kann. Außerdem bin ich wahnsinnig stolz, dass ich bereits eine meiner absoluten Wunschrollen von meiner Liste abhaken durfte. Vor ein paar Jahren durfte ich in England die Ulla in Mel Brooks' "The Producers"verkörpern und das ist bis heute ein wahr gewordener Traum für mich. 

 4)War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattest du einen anderen Berufswunsch?

 Ich wollte eigentlich seit frühster Kindheit immer auf der Bühne stehen. Mich hat das schon immer fasziniert, Rollen zu spielen, zu singen, zu tanzen... Als Kind habe ich schon gerne mit Freunden Stücke für die Eltern und Geschwister aufgeführt. Der Wunsch, auch beruflich in diese Richtung zu gehen war also schon sehr früh da.

 5)Welches Theaterstück hast du als erstes gesehen?Und was hat dich daran fasziniert? 

 Mein erstes Theatererlebnis war mit 5 Jahren die Martin Döpke Version von "Die Schöne und das Biest" und ich war einfach überwältigt von der Kombination aus Gesang, Tanz und Schauspiel. Die tollen Lieder, Choreografien und Kostüme haben bei einem kleinen Ballettkind natürlich großen Eindruck hinterlassen und ich habe danach noch lange immer wieder die Lieder mit der Cd mitgesungen und dazu getanzt - sehr zum Leidwesen der restlichen Familie ;) 

 6)Ist Social Media für dich eher ein Fluch oder ein Segen? 

 Sowohl als auch. Natürlich kann es für einen Künstler hilfreich sein, um sich und seine Arbeit zu präsentieren und es erleichtert das "up to date bleiben" enorm, man muss sich aber auch sehr bewusst sein, wie man sich auf seinen social media Seiten präsentiert und was man teilen möchte. 

 7) Wo siehst du dich in 5 Jahren?

 Hoffentlich immer noch gesund und munter auf den Bühnen dieser Welt. Genaue Pläne kann man in unserem Beruf nur schlecht machen, also lasse ich das einfach auf mich zukommen und versuche, so gut wie möglich vorbereitet zu sein für all die Herausforderungen, die so kommen. Natürlich hat man auch immer ein paar Traumrollen bzw -stücke auf seiner persönlichen Wunschliste, wenn sich davon in den nächsten Jahren noch das eine oder andere erfüllen würde, würde ich mich selbstverständlich auch wahnsinnig freuen. 

 8) Hast du ein Lebenszitat? 

"Be obsessively grateful!" Ich versuche jeden Tag etwas zu finden, für das ich dankbar bin, auch wenn es manchmal schwierig ist oder man schlechte Tage hat. Das hilft zum einen, gute Dinge zu schätzen und nicht als selbstverständlich anzusehen und zum anderen, auch in schwierigen Situationen immer einen kleinen Funken Gutes zu finden.

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