Sonntag, 10. Januar 2021

Interview mit Alice Wittmer

1.) BESCHREIBE DICH BITTE MIT 3 WORTEN? 

 Vollblutmusikerin, humorvoll, ehrgeizig

 2.) WIE BIST DU ZU DEM GEKOMMEN, WAS DU HEUTE MACHST? 

 Ich hatte das Glück toller Eltern! Sie haben mich mit 3 Jahren zur musikalischen Früherziehung und mit 4 Jahren ins Kinderballett angemeldet. Ausserdem war es Beiden wichtig, mit mir verschiedene Theater und Aufführungen anzuschauen. Somit habe ich auch schon sehr schnell zuhause angefangen, etwas vorzuspielen und vorzusingen. Seit meiner Kindheit war die Musik immer mein Hauptfokus ( meine Grundschulkollegen sagen mir heute noch ich hätte damals schon gesagt, dass ich auf der Bühne stehen werde). 14 Jahre Querflöte, 4 Jahre Klavier und 11 Jahre Chor, mit dem ich oft in ganz Deutschland unterwegs war. Als der Fokus dann immer mehr auf Musical ging, waren die Instrumente vorerst abgeschrieben, aber die Liebe zur Musik ist immer weiter gewachsen. 

 3.) WIE HAST DU DEINE AUSBILDUNG ERLEBT? 

 Die 3 Jahre Ausbildung waren eine Berg- und Talfahrt, was aber im Nachhinein auch gut war. Somit lernte ich schnell, was meine Stärken und Schwächen sind und vorallem, über mich hinauszuwachsen. Meine 3 besten Freunde habe ich in der Ausbildung kennengelernt und bis heute ist da so ein enges und tiefes Verständnis, wie ich es bisher selten erlebt habe. Wahrscheinlich, weil man sich natürlich auch total öffnen und loslassen muss ( vorallem im Schauspielunterricht) und dieses Öffnen verbindet sehr stark.

 4.) WAS WÜRDEST DU GERADE TUN, WENN ES NICHT DIESE CORONA ZEIT WÄRE? 

 Wenn Corona nicht wäre, würde ich zur Zeit im Operettenhaus Hamburg bei TINA- das Tina Turner Musical von Stage Entertainment als Ensemble und Cover Rhonda auf der Bühne stehen. Eigentlich bereits seit August 2020 - hoffen wir, dass wir das Haus bald wieder aufmachen dürfen. 

 5.) WELCHE DEINER ROLLEN LAG DIR BIS JETZT AM MEISTEN? 

 Bei jeder Rolle versuche ich, das Beste aus ihr und mir herauszuholen und Gemeinsamkeiten zu finden, um sie glaubhaft rüberbringen zu können. Das fällt mir natürlich bei einer 20-Jährigen leichter ( denn dieses Alter habe ich ja bereits selbst erlebt und kann aus meinen Erfahrungen ziehen) als bei einer Mitte 50-Jährigen. Aber auch das hat schliesslich geklappt und war eine tolle Aufgabe und Herausforderung. Ich denke, die Rolle mit der ich mich bisher am Meisten identifizieren kann und die einige gemeinsame Charakterzüge hat ist die Catherine aus dem Musical Sherlock Holmes- Next Generation.

 6.) WO SIEHST DU DICH IN 5/10 JAHREN? 

 Schwer zu sagen, da man gerade auch durch die Corona-Krise wieder erkennen muss: man kann noch so viel planen, es kommt immer anders als man denkt. Aber auf jeden Fall auf der Bühne. Es gibt noch so viele Stücke und Rollen, die ich gerne in den verschiedensten Häusern und auf Tournee spielen möchte. 

 7.) AUF WAS BIST DU BESONDERS STOLZ? 

 Ich bin stolz, dass ich meinen Traum Musicaldarstellerin zu werden, wahr gemacht und durchgezogen habe und den ständigen "Wie kannst du davon leben?“-Kritikern zeige: ich KANN und ich WERDE! Gibt es etwas Tolleres, als sich jeden Tag zu freuen, zur Arbeit zu gehen?! 

 8.) IST SOCIAL MEDIA FÜR DICH EHER FLUCH ODER SEGEN? 

 Sowohl als auch. Einerseits kann man auf dem Laufenden bleiben und sich selbst als Künstler oder Theater darstellen und in Erinnerung rufen ( vorallem in der ersten Phase des Lockdowns war das viel der Fall), andererseits muss man sich selbst auch schützen. Es gibt so ein Übermaß an Angeboten und man sollte aufpassen, dass man sich nicht dauernd mit den ganzen tollen Photoshop-Fotos und Beiträgen vergleicht.

 9.) DEIN KLEINER BEITRAG ZUM KLIMASCHUTZ bzw. VERZICHTEST DU DER UMWELT ZULIEBE AUF ETWAS?

 Es ist vorallem ein Umdenken wichtig finde ich und es fängt bei jedem Einzelnen an. Bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich oft im Unverpackt-Laden einkaufe, Waschmittel ohne Mikroplastik erwerbe und auch privat nur Naturkosmetik ohne Mikroplastik benutze. Alles auf einmal ist kaum möglich, aber Bienenwachstücher benutzen anstatt erneut Klarsichtfolie zu kaufen ist ein erster Schritt und ganz ehrlich, Obst und Gemüse muss nicht in die kleinen Plastiktüten, denn sie haben Schalen. Auf diese Hemdchen-Tüten kann man sehr sehr gut verzichten. 

 10.) Das Wichtigste für mich ist Musik, in guten und schlechten Zeiten. Es ist vielleicht kein richtiges Lebenszitat, aber für mich grundlegend: „Music was my first love and it will be my last“

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