Samstag, 10. April 2021

Interview mit Vanessa Wilcek

1)Beschreibe dich bitte mit drei Worten ?

 perfektionistisch, hilfsbereit, lustig

 2)Wie bist du zu dem gekommen,was du heute machst? 

 Vorbelastet durch meinen Vater, der Lehrer aber auch und vor allem im Herzen Musiker ist, war Musik immer schon ein grosser Teil meines Lebens. Durch die Serie „Anna“ hab ich dann mit Ballett und Steppen angefangen. Nach Studioaufnahmen für einen RadioWerbespot einer bekannten Eisdiele meines Heimatortes, wurde ich (quasi als Gage; ich war damals 6 oder 7 Jahre alt) ins Theater Bielefeld in „Der kleine Horrorladen“ eingeladen. Da war es also um mich geschehen. Ich wollte Musicaldarstellerin werden. Nach 2 Musicalworkshops an der Stage School in Hamburg war das noch viel klarer, als vorher. Also habe ich dann meine Schule noch schnell zu Ende gemacht und bin danach direkt an die GMA in Osnabrück (damals Stairs up) und habe nach 3 Jahren meinen Abschluss zur staatl. geprüften Musicaldarstellerin bekommen. Seitdem, und auch bereits während der Ausbildung, arbeite ich als Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin.div class="separator" style="clear: both;">

Vanessa Wilcek-Credits: Alexandra Alexandrova Photography 

 3)Wie hast du deine Ausbildung erlebt?

 Es war die coolste Zeit, in der ich viel Technik und Tools für den Job, aber auch sehr viel über mich gelernt habe. Ich habe auch gelernt, auf eigenen Beinen zu stehen, da ich für die Ausbildung damals zu Hause aus und nach Osnabrück ziehen musste. Ich möchte die Zeit nicht missen!

 4)Wie bereitest du dich auf deine Rolle vor? 

 Da ich oftmals Swing in vielen Produktionen war, läuft für mich die Vorbereitung immer während und nach den Proben. Man schreibt alles mit, malt sich Pläne, lernt die Choreos quasi nebenbei und abends zu Hause. Für die Rollen, die ich bereits spielen durfte, versucht man sich für sich selbst eine Struktur und ein Bild zu bauen. Man überlegt sich, wie der Charakter der Rolle für einen selber sein könnte und lernt so auch die Texte und Songs. Natürlich übt man auch die Songs, damit sie gut sitzen.

 5))Wo siehst du dich in 5 Jahren ?

 Schwierige Frage, da durch Corona aktuell alles neu gemischt wird und man mal abwarten muss, wie sich Musical und die ganze Branche jetzt neu aufstellt. 

 6)Auf was bist du besonders stolz? 

 Dass ich so lange und mit wenig Pausen eigentlich immer Arbeit hatte. Auch, dass ich bereits in mehreren Produktionen Dance Captain sein durfte. Das war irgendwie nie ein Ziel von mir und hat mir dennoch so viel beigebracht. 

 7)Welche Formate findest du interessanter?Konzert oder Musical,Long oder Short Run. Große oder kleine Theater.? 

 Auch das ist eine schwierige Frage, da jede Seite seine Reize hat. Ich dachte nach der Ausbildung zum Beispiel nie, dass ich mal fast ausschliesslich Long runs spielen würde. Und als Frontsängerin mehrerer Top-40-Bands durfte ich auch schon „konzertähnliche“ Erfahrungen machen. Fakt ist: weil beides live ist, ist es nie gleich. Selbst eine Show im long run nicht. Ubd das macht es so spannend. Aber auch kleinere Produktionen in kleineren Theatern haben Ihre Schokoladenseiten. Man hat hier oft mehr Freiheiten, als in long runs. Man kann die Rollen selber mitentwickeln, kann Ideen einbringen… Ich mochte bisher jede Seite sehr. Und am besten gefällt mir eh, dass ich mich so breit aufstellen konnte und somit alles erleben darf. 

 8)Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?

 Natürlich die Show. Aber das Drumherum, also: die Vorbereitung vor der Show, Backstage während der Show…..das ist schon etwas Besonderes und das fehlt mir grade auch am allermeisten. Die Interaktion mit den Kollegen. 

 9)Was würdest du jemanden raten ,der Musicaldarsteller/in werden möchte ?Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken? 

 Wenn man die Leidenschaft in sich trägt und glaubt, man kann nicht anders: machen!!! Alles andere wäre Quatsch! Man muss sich der Konsequenzen bewusst sein. Wobei man immer denkt, man wüsste wie alles läuft und dann ist es realistisch doch ganz anders. Auch grade jetzt ist es natürlich schwierig so eine Entscheidung FÜR diesen Job zu treffen. Aber, wenn man es nicht probiert, wird man sich immer ärgern. Einen Plan B in der Hinterhand zu haben macht aber sicherlich Sinn. 

 10)War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattest du einen anderen Berufswunsch?

 Nein, das war, wie oben beschrieben, ziemlich früh und schnell klar. 

 11)Welche Rolle die Du bis jetzt gespielt hast,ist deine Lieblings Rolle gewesen und warum? 
 Hui…..schwierig…. Ich wollte immer die Tanja in Mamma Mia spielen. Das ist mir ja auch noch gelungen, bevor der Lockdown kam. Das war schon eine herausforderung, weil ich immer dachte, dass mir das ganz easy liegen würde. Dann war es aber doch etwas mehr Arbeit, weil ich mich auf meiner Annahme etwas ausgeruht hab. Aber auch hier konnte ich wieder sehr viel lernen. Genauso ging es mir damals bei der Lorraine in Dracula. Da lag es aber eher daran, dass das Stück an sich sehr dramatisch ist; ich aber bis dahin ausschliesslich „good feelings“ Shows gespielt hab. Diese Wand für mich selber zu brechen und damit ernste, dramatische und traurige Seiten zeigen zu müssen und dabei auch ehrlich zu sein, war nicht so einfach. Aber am Ende hat mich das eben auch wieder weiter gebracht. 

 12)Welches Theaterstück hast du als erstes gesehen?Und was hat dich daran fasziniert?

 Wie oben schon erwähnt: der kleine Horrorladen. Und da war es eindeutig die Musik und die verrückte Story, die Chöre der Soulgirls und mein Crush für den Zahnarzt ;-) 

 13)Hast du ein Lieblingsbuch oder eine Lieblingsserie? 

 Ich mag die Reihe vom „Cafe am Rande der Welt“ sehr, „Untamed" und aktuell auch den „Ernährungskompass“. Bei den Serien geht halt immer: „Friends“, „SATC“, „Handmaids Tale“, „Black Mirror“ ……da gibts ja mittlerweile soooo unenedlich viel und so gute Sachen….

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