temperamentvoll, engagiert, ehrlich
2) Wie bist du zu dem gekommen, was du heute machst?
Das Theater mochte ich schon immer. Mein erster Musicalbesuch war mit 11 Jahren - Tanz der Vampire in Stuttgart. Davon war ich richtig begeistert - besonders von der Verbindung von Musik und Geschichte. So wurde mein Interesse an diesem Genre geweckt. Ich habe dann viel Gesangs- und Tanzunterricht genommen und geprüft, ob das vielleicht auch was für mich wäre.
3) Wie lernst du immer wieder so umfangreiche Texte?
Als Erstes ist es wichtig zu verstehen was genau man sagt und warum. Ich setze mich also mit dem Textbuch und den einzelnen Szenen gut auseinander, suche auch die emotionalen Zusammenhänge und lese die Texte intensiv. Meistens merke ich mir dann schon automatisch ganz viel. Ich finde es auch sehr hilfreich, mit einer anderen Person zusammen Text zu lernen, d.h. die andere Person kann dir ein Stichwort ansagen oder die anderen Rolle reinlesen. Andersrum macht es mir sogar auch viel Spaß; also anderen beim Textlernen helfen, ich finde es immer super spannend Szenen zu lesen und „auseinander zu nehmen“ und zu entdecken was alles in der Geschichte drin steckt.
4) Was würdest Du gerade tun, wenn es nicht diese Corona Zeit wäre?
Dieses Jahr 2021 läuft im Moment zum Glück noch wie geplant. Die geplanten/verschobenen Produktionen stehen noch und ich bete jeden Tag, dass sie auch stattfinden können. Ich denke, wenn gerade kein Corona wäre, wäre ich wesentlich entspannter, würde gerade vermutlich auf Auditions fahren und mich auf kommende Produktionen etwas sorgenfreier vorbereiten.
5) Wo siehst du dich in 5 Jahren?
Irgendwie ist diese Frage tatsächlich etwas schwierig, ich habe immer sehr viele Pläne in meinem Kopf und muss auf passen nicht zu festgefahren zu sein. In unserem Beruf passiert immer so viel Unvorhergesehenes, dass es wichtig ist flexibel zu bleiben. Ich sehe mich auf der Bühne und viel unterwegs. Ich liebe meinen Beruf und ich hoffe einfach ihn in 5 Jahren wieder uneingeschränkt ausüben zu können.
Ich möchte in 5 Jahren so etabliert sein in diesem Beruf, dass eine gesunde Live -Work-Balance möglich ist und somit auch eine eigene kleine Familie.
6) Auf was bist du besonders stolz?
Ich war als Kind immer sehr schüchtern und ängstlich - gleichzeitig wollte ich aber unbedingt schauspielern, singen und tanzen. Ich musste mich schon ein paar mal überwinden und durch für mich unangenehme Situationen durch, um meinem Traum näher zu kommen. Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich trotz der Unsicherheiten nie aufgegeben habe und bis heute an mir arbeite, um dahin zukommen wo ich hin möchte und mich von meinen Ängsten nicht runterziehen lasse.
7) Ist Social Media für dich eher Fluch oder Segen?
Prinzipiell finde ich Social Media nicht schlecht. Ich selbst surfe gerne auf den Plattformen, ich finde es super spannend so Geschichten und Ideen aus aller Welt mitzubekommen und sehe es tatsächlich als Geschenk mit einem Klick Zugang zu soviel Wissen und Input zu haben. Allerdings bringt das ganze Social Media Phänomen natürlich auch die bekannte Nachteile mit sich. Cybermobbing oder Verbreitung von falschen Nachrichten und ungesunden Idealen oder Propaganda von falschen oder unethischen politischen Statements geht für mich garnicht. Auch diese Überflutung und diese Unkontrollierbarkeit ist wirklich angsteinflößend. Ich finde es gerade für sehr junge Menschen schwer sich darin zurecht zu finden. Ihnen fehlt ja manchmal noch die Reife um Dinge im Netz zu hinterfragen. Jedoch gerade das finde ich aber besonders wichtig: Informationen aus dem Netz immer kritisch zu hinterfragen und niemals nur einer Quelle zu glauben und wirklich sorgfältig zu recherchieren welchen Kanäle man bedenkenlos folgen kann und welchen nicht.
8) Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?
Tatsächlich gibt es für mich 2 unterschiedliche Bereiche. Einerseits macht es mir aus schauspielerischer Sicht mega Spaß ein Stück und eine Rolle zu erarbeiten. Ich finde Menschen generell sehr spannend und so ist es für mich immer aufregend eine neue Figur zu entdecken und ihr Leben einzuhauchen.
Andererseits finde ich gibt es nichts schöneres als die Gesichter des Publikums am Ende einer Show zu sehen. Diese strahlenden Augen berühren mich immer sehr. Ich erinnere mich gut wie ich selbst mal da unten saß und wie viel Freude ich beim Zusehen hatte. Und jetzt darf ich etwas zu der Freude der Zuschauer*innen betragen. Das finde ich beides mit am schönsten an meinem Beruf.
9) Welchen Beruf haben sich deine Eltern für dich gewünscht?
Das ist eine schöne Frage ;)
Tatsächlich haben sie sich nie etwas konkretes gewünscht. Ihnen war eher eine gut Schulausbildung wichtig, dass ich am Ende wirklich die freie Wahl habe, was ich machen möchte.
10) War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattest du einen anderen Berufswunsch?
Als ich ganz klein war - so acht oder neun Jahre - wollte ich immer Apothekerin werden. Heute weiß ich auch nicht mehr so genau warum. ;) Ich glaube ich fand den Gedanken mit kleinen Tiegelchen und Flüssigkeiten herum zu experimentieren und in einer alten, holzvertäfelten Apotheke zu stehen irgendwie toll.
Mit 11 Jahren ca. ist dann schon der Wunsch aufgekommen Schauspielerin zu werden.
Doch wie oben schon geschrieben, hab ich mich früher oft verunsichern lassen und sogar nach dem Abi erst etwas anderes studiert (Pädagogik). Mein Herzenswunsch hat mich jedoch nie losgelassen und ich bin sooooo froh, dass ich auf meinen Bauch gehört habe und an meinem Traum festgehalten habe.
11) Welche Rolle die Du bis jetzt gespielt hast, ist deine Lieblings Rolle gewesen und warum?
Gianna in Wahnsinn das Musical. Die Rolle war wirklich super. Ich konnte mich super mit ihr identifizieren. Auch musikalisch lag mir die Rolle.
Gianna ist eine starke und temperamentvolle junge Frau, die schon einiges erlebt hat und fest daran glaubt, dass das Leben mehr zu bieten hat und man seinen Träumen folgen soll. Außerdem hat sie ein wundervolles Geheimnis (das ich nicht Spoilern möchte ;) ). Ich war wirklich sehr traurig, dass die Tour 2020 nicht wie geplant stattfinden konnte. :(
12) Dein kleiner Beitrag zum Klimaschutz bzw. verzichtest du der Umwelt zu liebe auf etwas?
Danke für diese Frage, das ist wirklich ein sehr wichtiges Thema. Ich finde jeder kann auf seine Weise seinen Beitrage leisten.
Ich selbst ernähre mich seit einigen Jahren schon vegan. Ich versuche Plastik stark zu reduzieren, indem ich Jutebeutel verwende, wiederverwendbare Lunchboxen und To-Go Becher. Aus meiner „Badezimmer-Routine“ habe ich schon Wattepads und Abschminktücher verbannt und versuche gerade komplett auf plastikfreie, feste Seifen/Shampoos umzusteigen. In der Küche nehme ich mehr wiederverwendbare Behälter und plastikfreie Spülmaschinen Tabs. Auch mit Second-Hand-Mode und sustainable Fashion befasse ich mich gerade.
Doch ich bin bei weitem nicht perfekt und schaffe auch nicht immer mich an alles zu halten, was ich mir vornehme. Das ist finde ich auch ein wichtiger Punkt. Jeder kleine Beitrag zählt und man muss sich auch verzeihen, wenn man den „Jutebeutel“ mal vergessen hat etc.
Ich finde das Bewusstsein für die Umwelt und das Klima ist sehr wichtig, kann aber auch verstehen, dass viele vielleicht abgeschreckt sind wenn man extreme Aktivisten sieht und sich dann denkt, dass „schaff ich nie so zu leben“ oder dass man als „Einzelner eh nichts mehr ändern“ könnte. Und das stimmt ja nicht, denn jeder kleine Beitrag zählt und macht einen Unterschied und jeder sollte anfangen zu prüfen, was er in seinem Alltag als Beitrag leisten kann, egal wie klein er auch scheint.
13) Hast du ein Lebenszitat?
Alles hat seinen Grund!
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