Donnerstag, 18. März 2021

Interview mit Maren Somberg

1)Beschreibe dich bitte mit drei Worten ? 

Liebevoll, humorvoll, offen

 2)Wie bist du zu dem gekommen,was du heute machst? 

Ganz ursprünglich bin ich tatsächlich zum Musical gekommen, durch meine Mitgliedschaft im Chor, wo ich für ca. 15 Jahre leidenschaftlich gesungen habe, seit ich 4 oder 5 war. Musicals fand ich auch als Kind schon ziemlich spannend, aber als ich dann mit 13 mit meinem Chor bei "Joseph (and the amazing technicolor dreamcoat)" in Essen im Colosseum gecastet wurde, und für ca.30 Vorstellungen die ganze Show mitspielen durfte, war mir alles klar. Dieses Leben, die verrückten und so liebevollen Menschen, die Luft die ich geschnuppert habe, die Freude die ich auf der Bühne hatte - das wollte ich ab jetzt am liebsten immer so machen. Mit 13 war für mich also der Berufswunsch schon ziemlich sicher geklärt. 

 3)War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattest du einen anderen Berufswunsch? 

 Das mit der Bühne war wie gesagt sehr früh klar. Wenn ich mal was anderes überlegt habe, kann es nicht so intensiv gewesen sein, weil ich mich nicht wirklich daran erinnere 😅 Hätte das allerdings alles nicht so nach Plan geklappt, mit der Musik/dem Schauspiel, kann ich mir vorstellen, dass ich etwas mit Sprachen gemacht hätte (Übersetzerin oder ähnliches), weil ich es liebe neue Sprachen zu entdecken. Ich versuche auch immer von meinen Kollegen im Theater, die ja oft aus aller Welt gecastet werden, neue Sätze und Vokabeln zu lernen (Niederländisch, Italienisch, Spanisch, Afrikaans...) Großartig :) 

 4)Wie hast du deine Ausbildung erlebt? 

Ich hatte eine sehr intensive Zeit. Ich glaube das beschreibt es ganz gut. Ich hatte immer das Gefühl am richtigen Ort zu sein, und auf dem richtigen Weg. Es war durchaus anstrengend, und es gab die üblichen „Blut, Schweiß und Tränen- Momente“, aber ich hatte sO viel Spaß und war mir dauerhaft bewusst, wie unfassbar es ist, dass ich tatsächlich gerade mit Leidenschaft meinen Traumberuf erlerne.

 5)Was würdest Du gerade tun,wenn es nicht diese Corona Zeit wäre? 

Vermutlich auf einem Kreuzfahrtschiff mit Kollegen an Deck sitzen, einen Kaffee in der Sonne trinken, und mich riesig auf meine Show freuen, die am Abend im besten Fall das Theater rappelvoll macht. 

6))Wo siehst du dich in 5Jahren ?

 Das war immer schon eine schwierige Frage, aber in diesen Zeiten quasi unmöglich zu beantworten. Aber ich glaube, wir können uns sicher sein, dass vor 5 Jahren niemand korrekt lag mit seiner Annahme ;) 

 7)Auf was bist du besonders stolz? 

Ich bin stolz darauf, dass ich in einem Job arbeite, in dem es so viele kreative und talentierte Künstler gibt, ich seit Jahren ein Teil davon bin, und es schaffe, mir meinen Lebensunterhalt damit zu verdienen. 

 8)Ist Social Media für dich eher Fluch oder Segen? 

Ich verstehe, welche negativen Nebenwirkungen Social Media durchaus haben kann, aber ich empfinde es für mich definitiv eher als Segen. Ich habe Spaß daran, mit der Welt in Kontakt zu sein, meinen Tag mit anderen zu teilen, ein Ventil für die sich anstauende Kreativität zu haben. 

9)Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?

 Alles. Hahaha. Ich mag den Nervenkitzel bei einer Audition, ich liebe die Energie bei Proben, wenn so viele talentierte kreative Menschen gemeinsam an etwas arbeiten und die Euphorie wenn man merkt, dass es langsam zusammen kommt. Ich liebe das Gefühl von Lampenfieber, was dann plötzlich unbemerkt auf der Bühne verfliegt. Ich mag es, Reaktionen und Energie vom Publikum zu bekommen. Ich liebe es mit meinem Gesang, andere Menschen emotional zu erreichen.

 10)Welches Theaterstück hast du als erstes gesehen?Und was hat dich daran fasziniert? 

Ich habe, als ich noch ganz klein war, ein Kindermusical gesehen. „Der kleine Mombotz“. Das hat mich damals so geprägt, dass meine Eltern für bestimmt die nächsten 2 Jahre auf jeder Autofahrt die Kassette anmachen mussten.

 11)Welche Rolle die Du bis jetzt gespielt hast,ist deine Lieblings Rolle gewesen und warum??

 Das ist ganz klar „Mary Patrick“ im Musical „Sister Act“ gewesen. Das ist für mich eine ganz besondere Herzens-Rolle gewesen! So ein wunderbarer Mensch, so positiv, grundehrlich, herzlich, humorvoll und liebevoll. Wer würde sie nicht gerne mal spielen und einfach unglaublich viel Spaß mit oder an ihr haben? Ich habe es geliebt, jeden Abend wie ein Gummiball über die Bühne zu springen und andere mit guter Laune anzustecken. Ich musste mich nicht allzu doll verbiegen um Mary Pat zu sein. Ich bin privat auch ein durchaus quirliger, offener, und fast immer gut gelaunter Mensch. Gute Vorraussetzungen also. Aber für Mary Pat durfte ich immer noch ne gute Portion Energie drauflegen! 

12)Hast du ein Lebenszitat? 

Tatsächlich nicht. 

13)Hast du ein Vorbild ? Wenn ja,wer? 

Ich habe großen Respekt vor vielen Künstlern und ihrem Talent, aber als Vorbild in dem Sinne habe ich sie nie gesehen.

Freitag, 12. März 2021

Interview mit Jasmin Reif

1)Beschreibe dich bitte mit drei Worten ? 

Quirlig, mitfühlend und eine Frohnatur :)


 2)Wie bist du zu dem gekommen,was du heute machst?

 Ich habe von der Musical Company, einer semi-professionellen Musical-Gruppe, das Musical "Kinder von Eden/Children of Eden" gesehen und war so begeistert, dass ich beschloss, da mitzumachen...ich habe schon seit Kindesbeinen viel gesungen und getanzt, aber ich wusste lange nicht, dass man eine Ausbildung zur Musicaldarstellerin machen bzw. "Musical" studieren kann, ich dachte immer, das wäre ein Quereinsteiger-Beruf.. :D Als ich davon erfuhr, beschloss ich, Musicaldarstellerin zu werden und Aufnahmeprüfung an den staatlichen Schulen zu machen...nach diesem Studium führte mich der Weg dann nicht nur durch Musicals, sondern auch durch Schauspielstücke, Modeljobs und (Fernseh/Internet-)Werbung. 

 3)Wie lernst du immer wieder so umfangreiche Texte?

 Ich muss die Texte laut aussprechen und immer genau wissen, warum ich was wann sage...wichtig ist auch, die Parts der anderen Rollen zu kennen und zwar nicht ungefähr, sondern Wort für Wort.

4)Was würdest Du gerade tun,wenn es nicht diese Corona Zeit wäre?

 Ich würde als "Enelin" eine weitere "Johannes Gutenberg. Das Musical" - Tour spielen und danach hätte ich als "Schwester Maria Leo" das Musical "Non(n)sens" beehrt...schön wär's gewesen... 


 5)Wo siehst du dich in 5 Jahren ?


 Ich sehe mich in der Stadt wohnend, in der ich längere Zeit bleiben möchte und in einem tollen Engagement an einem schönen Haus. 

 6)Auf was bist du besonders stolz? 


Dass ich mich nie entmutigen lassen habe und alles angegangen bin, auch wenn es noch so unwahrscheinlich war, dass es klappt...und der Erfolg hat mich darin bestätigt. Man kann für seine Träume und Ziele kämpfen. Wichtig ist nur, immer wieder aufzustehen.


 7)Ist Social Media für dich eher Fluch oder Segen? 

Beides. Es ist schön, auf diese Art und Weise mit den Menschen und Fans kommunizieren zu können, aber es kostet auch viel Zeit, Zeit, die man im normalen Berufsalltag ohne Corona kaum hat. Dazu teile ich sehr gerne Eindrücke aus meinem beruflichen und ab und zu auch mal aus meinem Privatleben. Mein Privatleben ist für mich jedoch vor allem wertvoll und heilig, weshalb ich manche Erwartungen, alles und jedes Detail aus meinem Leben mitzuteilen, wohl nie erfüllen werde..

 8)Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?

 Das Reisen, neue Städte kennenzulernen, das Treffen auf immer wieder neue Menschen, die Abwechslung, aber am meisten: Das tun zu dürfen, was ich liebe.


  9)Welchen Beruf haben sich deine Eltern für dich gewünscht?

 Meine Eltern wollten vor allem, dass ich glücklich werde. Und als meine Mutter mich auf der Bühne sah, war sie fast genauso versessen darauf wie ich, dass ich auf die Bühne komme, weil ich "dorthin gehöre", wie sie immer so schön sagt :)

 10)War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattest du einen anderen Berufswunsch? 

Als Kind wollte ich eine Zeit lang Modedesignerin werden...als ich aber feststellte, dass man dafür nicht nur zeichnen, sondern sich auch mit dem Nähen und Herstellen auseinandersetzen muss, verwarf ich das ganz schnell wieder...ich hatte nur Spaß am Zeichnen :D

 11)Welche Rolle die Du bis jetzt gespielt hast,ist deine Lieblings Rolle gewesen und warum?

 Ich habe lange überlegt, aber komme zu keinem Ergebnis. Ich finde jede Rolle, die ich bisher spielen durfte, großartig, weil sie mir etwas Neues über den jeweiligen Menschen erzählt hat und ich so viel durch die jeweilige Herausforderung gelernt habe. 

 12)Wenn du etwas in der Welt verändern könntest, was wäre das?


 Ich möchte jetzt nicht wie in "Miss Undercover" mit dem Weltfrieden anfangen, wobei das großartig wäre... Ich würde mir in jedem Fall mehr Toleranz, mehr Solidarität, mehr Verständnis, mehr Mitgefühl und weniger Gewalt wünschen. Ich selbst versuche die Welt zu verändern, indem ich (hoffentlich) Menschen berühre, zum Träumen bringe oder zum Nachdenken anstoße...jeder kleine Schritt ist schließlich ein Anfang... 

 13)Hast du ein Lebenszitat?

 Oh ja: "Es kommt alles so, wie es soll und wie du es dir wünschst, Vertrau darauf!"

Dienstag, 9. März 2021

Interview mit Felicitas Geipel

1) Beschreibe dich bitte mit drei Worten?

laut, fröhlich, organisiert 

 2) Wie bist du zu dem gekommen, was du heute machst?

 Ich habe eine sehr abwechslungsreiche berufliche Reise hinter mir. Alles kann ich gar nicht aufzählen. Es gibt fast keinen Job, den ich nicht schon mal gemacht habe. Das beginnt bei einer Ausbildung zur Immobilienkauffrau, geht über zum Postsortierer bis hin zur Selbstständigkeit mit einem eigenen mobilen Büroservice. Letztendlich war es wohl das Schicksal und viele liebe Menschen, die mich zu dem geführt haben, was ich heute machen darf. Alles baut aufeinander auf, jede Erfahrung kann ich nutzen und gebrauchen. Ohne diese, könnte ich meinen Job heute nicht so gut machen.

 3) War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattest du einen anderen Berufswunsch?

 Als Kind hatte ich viiiieeele tolle Berufswünsche. Seiltänzerin stand ganz oben auf der Liste. Aber auch Tierärztin oder Polizistin war lange hoch im Kurs. Meine Liebe zur Bühne war aber auch da schon ausgeprägt und ich nutzte jede sich bietende Gelegenheit, in irgendeiner Form auf eben jener zu stehen. Seien es Grundschulklassenprojekte, Krippenspiele (ich war übrigens Josef) oder Gardetanz des Turnvereins. 


 4) Was würdest Du gerade tun, wenn es nicht diese Corona Zeit wäre? 

 Ich wäre im Staatstheater Wiesbaden in verschiedenen Produktionen zu sehen: in 3 MUSKETIERE als Milady de Winter, IM WEIßEN RÖSSL als Rösslwirtin, in KING KONG als Ann Darrow und in JESUS CHRIST SUPERSTAR als Soulgirl. 

 5) Wenn du etwas in der Welt verändern könntest, was wäre das? 

 Es wäre mir ein großes Anliegen, dass die Menschen ehrfurchtsvoller gegenüber unserer wunderschönen Welt wären. Mehr zu schätzen wüssten, wie fantastisch unser Planet ist und dementsprechend bescheidener mit seinen Ressourcen umgehen. Daraus resultieren könnte auch eine andere Eigenwahrnehmung: ICH bin nicht der Mittelpunkt der Welt. Es muss sich nicht alles und jeder nach MIR richten. ICH muss nicht alles haben und machen - etc. - Die Menschen könnten so viel entspannter sein und jeder könnte davon profitieren, sodass wir unter dem Strich alle ein bisschen glücklicher wären.


 6) Auf was bist du besonders stolz?

 Stolz ist für mich nicht das richtige Wort. Dankbar trifft es eher. Ich bin dankbar, all das erleben zu dürfen, was ich erlebe, all die tollen Menschen zu kennen, die mich begleiten und besonders dankbar bin ich, mich als wirklich glücklichen Menschen bezeichnen zu können. Okay, ein bisschen stolz bin ich schon ab und zu. Zum Beispiel, wenn ich irgendwas gebaut habe, eine Lampe oder so, und die dann auch noch funktioniert! Oder, meine erste große Tour mit dem Motorrad durch die französischen Alpen ans Meer und wieder zurück heil überstanden zu haben. Mal gucken, ob das bei der nächsten Tour, voraussichtlich nach Norwegen und Schweden, auch klappt. 

 7) Ist Social Media für dich eher Fluch oder Segen? 

 Mal so und mal so. Auf der einen Seite ist es toll, mit Hilfe dieser Plattformen andere Menschen an meinem künstlerischen (und ab und zu auch einer Prise privatem) Leben teilhaben zu lassen und selbst an anderen Leben zu partizipieren. Auf der anderen Seite habe ich Phasen, in denen ich Social Media Müde bin, mir alles zu viel ist und ich lange Zeit weder selbst was poste, noch überhaupt reinschaue. Das darf aber so sein. Ich möchte mich nicht zum Sklaven der Sozialen Medien machen. Wenn ich etwas mitzuteilen habe mache ich es und freue mich, wenn andere wiederum daran Freude haben. 



 8) Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?

 Ich habe ja zwei Jobs. Den als Darstellerin auf der Bühne und den als diejenige im Bühnenverlag, die anderen dabei hilft, selbst Musicals auf die Bühne zu bringen. Als Darstellerin ist es natürlich, wie bei den meisten anderen wahrscheinlich auch, die Möglichkeit, viele Gesichter zu haben. Fast alle davon völlig abweichend von meinem eigenen. Das macht es unglaublich spannend. Als Verlags-Fee liebe ich es, meine Kunden auf der Reise von der ersten Idee bis zur letztendlichen Aufführung zu begleiten, zu beraten und behilflich zu sein, damit alle Beteiligten ein unvergesslich schönes Projekt erleben.



 9) Welches Theaterstück hast du als erstes gesehen? Und was hat dich daran fasziniert? 

 So ganz genau kann ich mich gar nicht erinnern, was mein erstes Theatererlebnis war. Irgendwas mit einem dicken Ritter - Der kleine dicke Ritter - das könnte es gewesen sein. Für mich war das aber alles real, ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass das ja "nur gespielt" war. Es war einfach eine andere parallele Welt, die mich gleich in den Bann gezogen hat. 


 10) Wie lernst du immer wieder so umfangreiche Texte? 

 DAS frage ich mich auch häufig! Bis vor 10-15 Jahren ging das über lesen und lernen ganz gut. Aber mein Hirn wird ja auch langsam älter. Inzwischen bin ich dazu übergegangen, mir meine Texte und die der anderen Figuren, wie ein Hörspiel aufzunehmen. So richtig mit verstellten Stimmen, damit ich auch unterscheiden kann, was ich sage und was die anderen sagen. Das höre ich dann immer und immer wieder, bis es sich ins Hirn gebrannt hat und ich es tatsächlich auswendig kann. Funktioniert toppestens!

 11) Du hast bereits in vielen verschieden Rollen auf der Bühne gestanden. Hast du eine Lieblingsrolle, die du immer wieder spielen würdest?


 Definitiv ja, mehrere...sehr viele sogar! Aber Diana Goodman aus NEXT TO NORMAL - FAST NORMAL und Morticia Addams aus der ADDAMS FAMILY gehören ganz vorne mit dazu. Die beiden sind so unterschiedlich, wie man nur sein kann. Diana ist die lebensechte Rolle, mit der man mitleidet, mitfühlt und mitwahnsinnig wird. Morticia ist die Karikatur einer morbiden, verrückten, humorlosen (und gerade deshalb so komischen) Hausfrau, bei der einfach gar nichts normal ist. Ich liebe diese Kontraste. 

 12) Hast du ein Lebenszitat?

 Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Welt. Die Kunst zu leben ist es, diese in den richtigen Momenten zu verlassen.

Donnerstag, 4. März 2021

Interview mit Sophia Julia Schützinger

1) Beschreibe dich bitte mit drei Worten ?

 emotional - crazy - liebend 

 2) Wie bist du zu dem gekommen, was du heute machst? 

 Meine Familie ist schon mit mir ins Theater gegangen, als ich noch ganz klein war:) Irgendwann standen in einer Märchenproduktion auch einige Kinder auf der Bühne und ich konnte einfach nicht verstehen, warum diese auf der Bühne und ich im Publikum sein musste. Daraufhin bin ich in der Pause einfach zu dem Regisseur gelaufen und habe ihn ohne Hemmungen angesprochen, ob ich hier nicht auch mal mitmachen dürfe. Tatsächlich stehe ich seitdem, also circa seit meinem 9. Lebensjahr in ebendiesem Theaterverein auf der Bühne und konnte so erste Erfahrungen für meinen heutigen Beruf sammeln. Ich habe dann auch relativ schnell und früh gemerkt, dass das genau das ist, was ich am liebsten ein Leben lang machen möchte und wenn ich mir einmal etwas in den Kopf gesetzt habe, ist es wirklich unfassbar schwer, mich davon loszubekommen. 

 3) Wie hast du deine Ausbildung erlebt?

 Ich habe schon früh (auch neben dem Theater- und Gesangsunterricht in der Schule oder meinen Ballett- und Tanzkursen) Schauspielunterricht genommen, um mich beispielsweise auch auf das Vorsprechen an Schauspielschulen vorzubereiten. So wurde ich bisher schon von einem Schauspieler des Residenztheaters München, des Burgtheaters Wien und auch des Deutschen Theaters Berlin unterrichtet oder gecoacht. Dadurch habe ich viel über diesen Beruf und den Alltag der SchauspielerInnen gelernt und konnte das dann unter anderem im Jungen Resi des Residenztheaters, in dem ich um die 3 Jahre fest im Ensemble der intergroup war oder eben auch bei neuen Produktionen im Gärtnerplatztheater oder an der Staatsoper, sowie vor der Kamera anwenden. Gerade bin ich im letzten Jahr meines Studiums der Theaterwissenschaften und Pädagogik und möchte mich dann hoffentlich voll und ganz auf ein Schauspielstudium konzentrieren. 

 4) Was würdest Du gerade tun, wenn es nicht diese Corona Zeit wäre? 

 Eigentlich würde ich gerade in der Bayerischen Staatsoper in München oder im Burgtheater in Wien in einer Produktion mit auf der Bühne stehen, aber das wird natürlich so bald wie möglich nachgeholt! Außerdem würde ich versuchen meine Familie und FreundInnen alle endlich wiederzusehen und natürlich noch mehr Auditions mitzumachen, was momentan leider wirklich etwas komplizierter ist...

 5) Wo siehst du dich in 5 Jahren ? 

 In 5 Jahren schließe ich hoffentlich mein Schauspielstudium (so gut wie) ab und kann dann an einem Theater in einem eigenen Ensemble arbeiten. Mein Wunsch ist es, fest an ein Haus zu kommen und mich dort auch in den unterschiedlichsten Rollen ausprobieren zu können... Außerdem möchte ich noch mehr von dieser Welt sehen. An bisher unentdeckte Orte reisen, neue Dinge fühlen, riechen und schmecken und meine Seele mit Glücksmomenten füllen, an die ich mich noch ein Leben lang erinnern kann. 

 6) Auf was bist du besonders stolz?

 Auf meine Familie und meine FreundInnen. Ich ertappe mich immer wieder selbst dabei wie ich mich manchmal über sie definiere, weil ich einfach vor Stolz zu platzen scheine. Meine Familie bedeutet mir wirklich alles und steht auch immer hinter mir. Das ist ein überaus beruhigendes und angenehmes Gefühl. Außerdem darauf, dass mir mein Regisseur Johannes Erath, die Chance gegeben hat, in meiner ersten Hauptrolle an der Staatsoper über mich hinauszuwachsen und dadurch zu erkennen, was im Leben eigentlich möglich ist und was ich will. 

 7) Ist Social Media für dich eher Fluch oder Segen? 

 Ich muss gestehen, in gewisser Hinsicht beides. Natürlich ist Social Media ein unglaublicher Zeitfresser, weshalb ich mein Handy auch mal ganz ausschalte, sobald ich mich wirklich konzentrieren muss. Aber an sich ist es doch schön, sich eine eigene Community aufbauen zu können, mit der man sein Leben teilen kann und durch die man auch hin und wieder vielleicht an ein Engagement oder ein Casting kommt und immer wieder neue Leute kennenlernen kann. Das ist für mich definitiv ein Vorteil und ich bin dankbar für diese Möglichkeiten. 


 8) Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?

 Die Momente, in denen mein Herz ganz laut schlägt. Die Momente, in denen das Adrenalin in unfassbarer Geschwindigkeit durch meine Adern fließt. Das Scheinwerferlicht und das Lampenfieber. Das Schlüpfen in die unterschiedlichsten Rollen. Das Nicht-Ich-Selbst-Und-Doch-Ich-Selbst-Sein. Und dann die Verbindung zu meinen KollegInnen und zum Publikum, ohne die mir mein Beruf bestimmt nur halb so viel Spaß machen würde.

 9) Welchen Beruf haben sich deine Eltern für dich gewünscht? 

 Meine Eltern wollten und wollen immer, dass ich das mache, was mich glücklich macht. Deshalb unterstützen sie mich auch, wo es nur geht. Tatsächlich wollte mein Vater aber auch immer gerne, dass ich einmal Ärztin (am liebsten Tierärztin) und das auch noch am besten mit einer eigenen Praxis, werde... 

 10) Was würdest du jemanden raten, der Schauspieler/in werden möchte? 

Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken? Mein Schauspiellehrer hat mir immer wieder gesagt, ich muss es wirklich zu 200% wollen. Ein Hinundhergerissensein oder nur 90% reichen nicht. Wenn dem so ist, mach das, was deine Alternative ist. Wenn es für dich aber nichts anderes im Leben gibt, wenn es das ist, was dich wirklich glücklich macht, dann mach es. Aber mit allem was du hast und wer du bist. 


 11) Welche Rolle die Du bis jetzt gespielt hast, ist deine Lieblings Rolle gewesen und warum? 

 Definitiv die Amalia in 'i masnadieri' von Giuseppe Verdi an der Bayerischen Staatsoper in München. Diese Rolle, bzw. generell 'Die Räuber' von Friedrich Schiller begleiten mich nämlich tatsächlich schon ein Leben lang. Ich habe 'Die Räuber' am Resi um die 14 mal gesehen und konnte den gesamten Text schon nach ein paar Mal komplett auswendig. Grundsätzlich lerne ich nämlich auditiv, was mir hier einen kleinen Vorteil verschafft hat. Die Amalia ist für mich der Inbegriff einer unfassbar liebenden und loyalen Frau, welche aber auch nicht von physischen Begierden verschont bleibt und mit ihrer Rolle kontrastierend ebenso für die Frauen aufsteht. Sie zeichnet sich durch ihre Treue, ihre Solidarität und große Liebe zu ihrem Karl aus und bleibt nicht nur diesem, sondern schlussendlich auch sich selbst immer treu, was ich wahnsinnig inspirierend finde. Mit der Rolle der Amalia konnte und durfte ich unglaublich viel von mir selbst, aber auch ihre Emotionen und ihre Geschichte auf eine so schöne Bühne bringen. Ich habe gelernt meinen Horizont zu erweitern und mich selbst auf der Bühne zu verlieren, um mich dann jedes Mal ein kleines Stückchen mehr finden zu können. Das ist ein Geschenk. 


 12) Wenn du etwas in der Welt verändern könntest, was wäre das?

 Hass und Armut. Es bricht mir das Herz, wenn ich daran denke, wie viel Hass und Armut in dieser Welt herrschen. Kein Kind sollte hungern müssen oder sich vor Bomben verstecken und um Mutter oder Vater weinen. Wenn ich könnte, würde ich all den Hass in Liebe verwandeln. Denn mit Liebe lässt sich so viel mehr erreichen. Liebe ist für mich der Sinn und irgendwie auch die Grundlage des Lebens. 

 13) Hast du ein Lebenszitat?

 "Es geht nicht weiter als zum Horizont, also muss ich meinen Horizont erweitern..." (aus "Bonnie" von meiner Lieblingsband Kollektiv22)

Interview mit Nadine König

1)Beschreibe dich bitte mit drei Worten ?


 Pragmatisch, optimistisch, verträumt


 2)Wie bist du zu dem gekommen, was du heute machst?

 Der ganz normale Weg: Ausbildung, Vorsprechen, fertig. :D Meine Familie ist schon immer sehr musikalisch gewesen, immer wurde im Haus gesungen und ich wurde sehr früh ans Theater herangeführt, da meine Eltern gerne ins Theater gehen. Ich bin in Bremen aufgewachsen und zu meiner Zeit dort gab es ein aktives Musicaltheater mit eigenen Produktionen.

 3)War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattest du einen anderen Berufswunsch?


 Ich wollte ursprünglich Lehramt studieren, das hat aufgrund meines Abi-Schnitts aber nicht geklappt. Zeitgleich habe ich Aufnahmeprüfungen für Musical gemacht und bin dann ein bisschen mit dem Flow gegangen. Nach dem Motto: „Wer zuerst kommt, malt zuerst.“ Die Uni hat mich auf die Warteliste gesetzt und ungefähr eine Woche später hatte ich ein Angebot einer Musicalschule. Das war dann mein persönlicher Wink mit dem Zaunpfahl.




 4)Wie hast du deine Ausbildung erlebt?


 Sehr intensiv. Die ersten Wochen waren hart. Ich war gerade aus der Schule raus und bin alleine in eine große Stadt gezogen und kannte niemanden. Ich habe die Ausbildung sehr genossen, da es alles vereint hat, was ich liebe. Man setzt sich drei Jahre lang sehr intensiv mit sich selbst, mit seinen Schwächen und Stärken auseinander und wird vor allem viel verglichen. Man lernt viel über sich selbst und seinen Körper, seine physischen und mentalen Grenzen. Und vor allem lernt man, an sich selbst zu glauben und immer an sich weiterzuarbeiten. Die Ausbildung hat für mich auch unfassbar tiefe Freundschaften hervorgebracht. Ich bin unglaublich dankbar, diese Erfahrung gemacht zu haben. War eine kleine Schule des Lebens. 🙂

 5)Was würdest Du gerade tun, wenn es nicht diese Corona Zeit wäre?

 Ich wäre mit dem Theater Lichtermeer und deren Repertoirestücken auf Tournee und würde zeitgleich für ein neues Stück des Theaterloft Lemgo lernen. Und ich würde Gesang in Präsenz unterrichten. Das mache ich gerade nur online. 

 6))Wo siehst du dich in 5 Jahren ? 

 Puh, das ist eine schwierige Frage. Ich sehe mich gesund und ausgeglichen und glücklich mit den meisten meiner Entscheidungen. Örtlich sehe mich nicht spezifisch, da man sowas nie in der Hand hat. Es kommt, wie es kommt. 

 7)Auf was bist du besonders stolz? 

 Ich bin stolz auf mein persönliches Wachstum und meine Liebsten um mich herum. 

 8)Ist Social Media für dich eher Fluch oder Segen? 

 Besonders gut bin ich in Social Media nicht. Ich nutze es vorranging zum Konsum von Inhalten und Personen, die mich inspirieren. Vielleicht ist es ein bisschen beides. Fluch, weil sehr viel auf einen einprasseln kann und Segen, wenn genau das richtige für einen auf einen einprasselt. 🙂

 9)Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?

 Ich liebe es, dass mein Job „spielen“ ist. Es ist ein wahres Glück und eine große Freiheit, in seinem Job spielen, entdecken und alles fühlen zu dürfen, was kommt.

 10)Welches Theaterstück hast du als erstes gesehen?Und was hat dich daran fasziniert?

 Das erste Musical, welches ich gesehen habe war Starlight Express in Bochum. Ich war glaube ich 7 oder 8 Jahre alt. Die Power der Darsteller und das ganze Konzept haben mich richtig mitfiebern lassen und die Effekte sind natürlich der Hammer. Danach lief bestimmt noch drei Monate die Cast-Aufnahme rauf und runter. 

 11)Welche Rolle die Du bis jetzt gespielt hast,ist deine Lieblings Rolle gewesen und warum? 

 Ich mag alles, was ich bisher gespielt habe. Ich erinnere mich für jedes Stück an kleine Momente. Bei meinem Ensembletrack in Carmen am Ernst Deutsch Theater liebte Ich unsere kraftvolle „La Liberté“. Bei den Stücken von Theater Lichtermeer liebe ich die gesamte Palette und Vielfalt, die mir als Künstler geboten wird und das Spiel mit Puppen. Jede Rolle und jede Partie bietet seine eigene Spannung. Eine besondere Verbindung habe ich aber zu der Rolle der „Lilly“ aus dem Stück „Jan & Henry“, die ich als meine erste Rolle komplett selbst erarbeiten durfte.

 12)Hast du ein Lebenszitat?

 Es kommt, wie es kommt.

 13)Hast du ein Vorbild ? Wenn ja,wer? 

 Ein Vorbild per sé habe ich nicht. Es gibt immer wieder starke Frauen, die mich inspirieren, die aber auch ständig wechseln. Im Moment inspirieren mich Tina Fey und Amy Poehler sehr.

Montag, 15. Februar 2021

Interview mit Valerija Laubach

1)Beschreibe dich bitte mit drei Worten ?

 Familie, Zuversicht, Yin & Yang (ok, es sind jetzt mehr als drei :) ) 

 2)Wie bist du zu dem gekommen,was du heute machst? 

 Vermutlich fing alles mit Klavierspielen an als ich 6 Jahre alt war. Von da an beschäftigte ich mich in meiner Freizeit mit Musik, Gesang und Tanz. Es ging dann irgendwann weiter mit eigener Band, Theater, eigenen Projekten und per Zufall fing ich mit 17 an neben der Schule mit Singen Geld zu verdienen. Da war dann der Gedanke nicht mehr weit mein Hobby zum Beruf zu machen. 

 3)Wie hast du deine Ausbildung erlebt?

 Lehrreich in vielerlei Hinsicht. Es war nicht immer einfach, zeitweise sogar ganz schön anstrengend, sowohl physisch als auch mental, aber es war eine sehr wichtige Zeit, die für viele Erkenntnisse gesorgt hat. Dafür bin ich sehr dankbar und möchte diese Zeit und die Entwicklung, die man mitgemacht hat, nicht missen.

 4)Was würdest Du gerade tun,wenn es nicht diese Corona Zeit wäre? 

 "Rain Man" proben, Spielen, das Gefühl der Gemeinschaft genießen, beruflich reisen, mich auf die nächsten Shows mit meiner Band vorbereiten.

 5))Wo siehst du dich in 5Jahren ? 

 Das ist schwer zu beantworten. Erreichbare Ziele im Kopf zu haben, ist eigentlich eine gute Sache, und es macht auch Spaß die zu verfolgen, nur habe ich gerade in letzter Zeit gelernt sich nicht zu sehr auf einen bestimmten Zeitraum festzulegen. Viele Variablen, die im Leben einfach mal so unerwartet auftauchen können (wie wir alle ganz aktuell auch erfahren haben) kann man ja im Voraus nicht wissen, daher lasse ich mich lieber überraschen, und mache all das weiter was mir Freude bereitet, nur ohne eine Deadline. 

6)Auf was bist du besonders stolz?

 Auf das Überstehen der persönlichen Krisen, das Wiederaufstehen und Weitermachen, und das Aus-Den-Fehlern-Lernen. 


 7)Ist Social Media für dich eher Fluch oder Segen? 

 Einerseits weder noch. Ich erwarte von der Nutzung erstmal nichts Bestimmtes, daher entscheide ich ganz tagesformabhängig, ob ich aktiv daran teilnehmen möchte oder nicht. Eben nach Lust und Laune. Andererseits können Social Media wiederum beides sein: Fluch und Segen. Es gibt ja unfassbar viele Inhalte zu allen möglichen Themen, natürlich auch Themen, die uns alle betreffen, und die Interaktion kann sich auch ganz unterschiedlich gestalten. Da muss man dann genau hinschauen und für sich sortieren, ob, und von welchen Posts und News man sich wie beeinflussen lässt. 


 8)Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?

 Dass er sich die meiste Zeit nicht wie ein Job anfühlt, dass er abwechslungsreich ist, und, dass jedes Projekt bzw. jede Produktion anders ist. Jede Rolle, jede neue Aufgabe ist anders, man arbeitet mit unterschiedlichsten Menschen an verschiedenen Orten zusammen, erlebt Erfolge und auch Misserfolge - also es ist einfach nie langweilig und immer irgendwie neu. 

 9)Welches Theaterstück hast du als erstes gesehen?Und was hat dich daran fasziniert? 

 Auf diese Frage muss ich etwas anders antworten - ich hoffe das ist in Ordnung :) Der Moment in meinem Leben als ich zum ersten Mal voller Faszination im Publikum saß, war kein Theaterstück, sondern ein Konzert des russischen Sängers Andrey Gubin, als ich 8 Jahre alt war. Daran kann ich mich sehr gut erinnern: meine Eltern hatten mir eine Karte in der ersten Reihe geschenkt, ich war die jüngste Zuschauerin direkt vor der Bühne, und ich war wie hypnotisiert von der Live-Musik, der Show und diesem gesamten Event. Ich glaube das war der Moment in dem damals irgendwas in mir ganz leise sagte: ich möchte auch auf so eine Bühne. :) Witzig. War mir bis jetzt noch nie so klar, aber ja, war so.


 10)Welche Rolle die Du bis jetzt gespielt hast,ist deine Lieblings Rolle gewesen und warum?? 

 INEZ im Musical Zorro. Ich könnte jetzt lange von dieser Rolle schwärmen. Die hat einfach alles: Witz, Lebenslust, Freude, Humor, Tiefe, Trauer, Weisheit, Temperament, Liebe, Familie, Hoffnung, Feuer, Ehrlichkeit, also einfach so viele Facetten - die kann man nur lieben! Und, es ist vorletztes Jahr noch eine dazugekommen: MORTICIA in Addams Family. Die Frau liebe ich auch. Die hat auch all das, was INEZ hat, sie bringt es nur etwas anders zum Ausdruck :p

 11)Hast du ein Lebenszitat?

 Da muss ich schmunzeln, weil es so Song-Zeilen gibt, die ich gerne mal zitiert habe... anscheinend so oft, dass ein Kollege irgendwann aus Spaß Glückskekse mit diesen Sprüchen gebacken hatte... da stand dann z.B. drin: "Take it as it comes" oder "Life is life, nanananana" ... ob das wirklich Lebenszitate sind, sei jetzt mal dahingestellt ... aber ich hab da noch zwei: "Du bist immer dann am besten wenn`s dir eigentlich egal ist" und mein Lieblings-Morticia-Zitat: "All you really need, is someone who sees the psycho you are and likes you anyway" :)

Mittwoch, 3. Februar 2021

Interview mit Steffi Regner

1)Beschreibe dich bitte mit drei Worten ? 

Gutgläubig, zielstrebig, dankbar

 2)Wie bist du zu dem gekommen, was du heute machst? 

Indem ich immer meinem innersten Drang gefolgt bin. Ich habe gesungen bevor ich sprechen konnte und habe mit 9 Jahren allen herum erzählt, dass ich gerne Musicaldarstellerin werden möchte ;) Gesagt, getan. Dem klassischen Herzen in mir bin ich dann noch im zweiten Studium gefolgt, dadurch wurde ich dazu diplomierte Gesangspädagogin. Jetzt grade finde ich zusätzlich Arbeit vor der Kamera super spannend, also mach ich eine Weiterbildung zur Film- und Fernsehschauspielerin. Das ist einfach schön, wenn eine Idee plötzlich wirklich zur Umsetzung kommt! 


3) Was würdest Du zur Zeit machen, wenn nicht die Corona Pandemie gekommen wäre?

 Ich würde am Theater Erfurt im großen Haus als Johanna in „Sweeney Todd“ auf der Bühne stehen und jede Vorstellung um mein Leben bangen, ach wäre das schön ;) Zum Glück wurde es auf nächste Spielzeit verschoben, und nicht ganz abgesagt!!

 4)Du hast 2014 Deinen Abschluss als Musicaldarstellerin an der Stage School in Hamburg gemacht. Was war dein Lieblingsfach in der Ausbildung? Und wie hast deine Ausbildung erlebt? 

Das hat eigentlich immer etwas gewechselt. Mein Hauptfach war der Gesang, also war Einzelgesang schon immer sehr spannend! Ich habe aber auch unsere Jazz-Klassen geliebt; meistens eine tolle Energie, eine tolle Lehrerin und danach war man fix und fertig! Ein tolles Gefühl! Natürlich gibt es in der Ausbildung mal Tage oder Phasen, da stehst du in einem Fach irgendwie an und es läuft energetisch nicht, das ist aber ganz normal und ändert sich wieder. Die Ausbildung ist also ein intensives Up and Down, manchmal fliegst du durch alle Klassen und fühlst dich „unstopable“ und manchmal denkst du dir: „Was mach ich hier eigentlich und wozu das alles?“. Wichtig ist, dass die Glücksgefühle immer wieder überwiegen, auch später im Job dann, daraus nimmt man die Kraft für Durchhänger. 

5)Welche Rolle die Du bis jetzt gespielt hast, ist deine Lieblings Rolle gewesen und warum? 

Die größte Herausforderung und damit auch am aufregendsten war sicher die Titelrolle „Amélie“ in „Die fabelhafte Welt der Amélie“. Durchgehend auf der Bühne und ständig Text und Gesang, das war schon eine tolle Erfahrung! Von der Figur her mochte ich aber fast „Cosette“ noch lieber, liegt aber vielleicht daran, dass generell „Lés Misérables“ mein Lieblingsmusical ist und ich davor die Figur durch das dicke Buch von Victor Hugo gut kennen und lieben lernen konnte! Vielleicht sehe ich mich persönlich auch am meisten in Cosette; die wohlbehütet aufgewachsen ist, aber gerne selbst die Zusammenhänge verstehen würde und aktiv um ihr Glück kämpfen möchte. Diese feine Glaskuppel, die einem aber zu eng werden kann, kommt mir hier in Salzburg bekannt vor.. 

6))Wo siehst du dich in 5Jahren? 

Am besten überall abwechselnd ;) Auf der Musicalbühne, im Unterrichtszimmer und vor der Fernsehkamera in einer aufregenden Mischung wäre toll!

 7)Auf was bist du besonders stolz? 

Auf meine Zielstrebigkeit und Ehrgeiz, obwohl mir das lange auch sehr im Weg war, weil ich es noch nicht richtig einsetzen konnte. Ich war viel zu hart zu mir selbst, damit allein erreicht man aber auch nicht hoch gesteckte Ziele. Das habe ich in den letzten Jahren gelernt; so bin ich jetzt stolz darauf, alles in meiner Macht stehende zu tun und zu erledigen, und den Rest, den ich nicht beeinflussen kann, so zu nehmen zu können wies eben kommt! Sprich, eben das Beste aus jeder Situation zu machen! 

8)Ist Social Media für dich eher Fluch oder Segen?

Mehr Segen, darüber läuft heutzutage einfach sehr viel, auch beruflich! Natürlich ist man in Gefahr, dass man es für sich falsch benutzt; zu lange oder Accounts folgt, die einem immer ein schlechtes, minimierendes Gefühl geben. Ich habe gelernt, auch mal zu entfolgen und kann das nur jedem ans Herz legen bei solch „schlechten“ Accounts für seinen Selbstwert. Dann ist es einfach super praktisch um UptoDate zu bleiben, für Recherche, auch zum Shoppen (der Algorithmus weiß ja ganz genau was wir brauchen und mögen könnten ;) ) oder sich immer neu gegenseitig zu inspirieren und auszutauschen, einfach von vielen Menschen laufend was mitzukriegen! 

9)Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß? 

Wenn alles Organisatorische geklärt ist und es in den reinen kreativen Arbeitsprozess geht, in den sich jeder Mitwirkende auf eine gewisse Art einbringen kann. Dann kommt der berühmte Flow- Zustand, der einen die Zeit vergessen lässt und einfach glücklich macht! 

 10)Hast Du ein Lieblingsstück, das dich vielleicht sogar inspiriert?

 Wie schon eben erwähnt „Lés Misérables“, ich lasse mich aber gerne laufend von neuen Stücken inspirieren! Letztens z.B. „Hadestown“: das hat mich sogar über den Bildschirm gekriegt! Vor allem diese hohe, zarte Männerstimme von Orpheus hat mich total berührt, irgendetwas urinstinktives in mir angestoßen! Wie schön, dass Männer im Musical mittlerweile nicht mehr nur möglichst hoch und laut belten müssen in der Heldenrolle!! 

11)Hast du ein Lebenszitat? 

Puh, da gibt es viele, die einem immer wieder zur rechten Zeit ins Leben fallen. Zur Zeit versuche ich mich mit intensiver Dankbarkeit durch die Krise zu tauchen, also vielleicht folgendes: „Wenn wir morgens aufstehen, sollten wir uns darüber freuen, wie schön es ist, zu leben, zu atmen, zu denken, zu genießen und zu lieben.“ Marcus Aurelius, römischer Kaiser und Philosoph (121-180 n.Chr.)

Interview mit Charlotte Elisabeth Schramm

1) Was war das erste Theaterstück, dass Du gesehen hast, wie alt warst Du und was hat Dich daran fasziniert? Das allererste Stück welche...